Keine Zeit um etwas Warmes zu kochen? Dieses Argument kennen wir alle. Man ist unter Zeitdruck möchte aber trotzdem etwas Gesundes essen. Man knabbert Kräcker, zaubert aus den Gemüse-Resten einen kreativen Salat, belegt Brote oder streicht Sandwiches… Schlussendlich investiert man auch bei diesen, nennen wir es «halbherzigen Küchen-Ausflügen», Zeit und Ressourcen. Doch leider verpufft der Sättigungs-Effekt danach so schnell wie der Wind und die nächste Heisshunger-Attacke bahnt sich an. Auch ich bin von dieser Falle nicht verschont, vor allem wenn ich alleine zuhause bin und das Gefühl habe, der ganze Küchenaufwand «rentiert» sich nicht, nur für mich alleine.
Sehr oft sind wir damit beschäftigt um uns um andere zu kümmern, um das Gemeinwohl der Familie, das Geschäft, Freunde, Mitarbeiter und Kollegen… dabei rücken die persönlichen Bedürfnisse in den Hintergrund und wir vergessen, dass das eigene ICH auch genährt werden will. Und das hat nichts mit Egoismus zu tun, denn nur wenn wir unseren Energie-Haushalt balanciert halten, können wir langfristig aus dieser Quelle schöpfen, zum eigenen und auch zum Wohle der anderen.
Bei jedem Flug hören wir die Ansage: «Setzten sie im Notfall zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske auf und kümmern sie sich danach erst um mitreisende Kinder und Passagiere». Damit ist eigentlich bereits alles gesagt:
Wir müssen zuerst gut für uns selbst sorgen, um für andere da zu sein.
SELBSTFÜRSORGE, das steht im Ayurveda ganz oben auf der Liste – die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse anerkennen und wahrnehmen.
Manche Frauen die zu mir in der Beratung kommen kochen mittlerweile kaum noch nach ihren persönlichen Vorlieben. Man kennt den Geschmack des Partners oder der Kinder und passt die Menüplanung komplett an deren Wünsche und Eigenheiten an. Ich will nicht sagen, dass das falsch ist, aber unsere persönlichen Wünsche und Bedürfnisse dürfen dabei nicht untergehen. Ein Tapetenwechsel kann an allen Fronten sehr erfrischend sein. Wie bei vielen Dinge im Leben kommt es auch hier auf die richtige Dosis und das Mass der Dinge an.
Ein anderer Aspekt der Selbstfürsorge im Ayurveda sind die körperlichen Rituale wie Massagen, Bäder, Bürsten etc. Dem Körper bewusst Zeit und Aufmerksamkeit schenken und sich von Kopf bis Fuss in warmes Öl salben – es ist ein wunderschönes sinnliches Ritual um die Achtsamkeit für den eigene Körper zu schulen. In diesem Artikel vom Ayurveda Journal wird der Ablauf einer Abhyanga – einer ayurvedischen (Selbst-)Massage ansprechend beschrieben. Vielleicht willst du es auch mal ausprobieren oder du gönnst dir eine wohltuende ganzheitliche Ayurveda Massage von einem professionellen Ayurveda Therapeuten. Aus meiner Erfahrung kann ich dir dazu nur raten – es fühlt sich an wie ein «Kurzurlaub im Himmel».
Aber nun wieder zurück auf Erden – noch ein paar Zeilen zum Rezept:
Für diesen Linsen-Gemüse-Eintopf benötigst du nur einen einzigen Topf und neben der Schnippelarbeit duftet es bereits verlockend nach Gewürzen. Du kannst dich auf ein vollwertiges Gericht freuen das nachhaltig nährt und ganzheitlich zufriedenstellt. Weil die roten Linsen erst gar nicht eingeweicht oder vorgekocht werden müssen, dauert das ganze Prozedere auch wirklich nich allzulange.
Das Gemüse kann man je nach Vorrat und Vorliebe auswählen, es würde z.B. auch Süsskartoffel, Kürbis, Pastinake, Spinat oder Brokkoli sehr gut passen. Auch gelbe Linsen könnten für dieses Rezept verwendet werden, denn beide Sorten sind als geschälte Linsen im Handel und haben eine relativ geringe Garzeit.
Der Eintopf hat alle nährenden Komponenten in sich: rote Linsen für eine wertvolle Versorgung mit Proteinen und wertvollen Ballaststoffen. Kartoffeln liefern Erdung, Stabilität und Kohlenhydrate. Verdauungsfördernde Gewürze runden das Gericht geschmacklich ab und helfen auch bei der Nährstoff-Aufnahme und -Verwertung im Körper. Zudem liefert das frische Gemüse Vitalität und Lebensenergie und die heimischen Walnüsse sind eine gesunde Energiequelle und reich an Omega 3 Fettsäuren.
Viel Freude bei deiner Selbstfürsorge, ob nun beim Kochen, Massieren oder Entspannen….oder was auch immer dir Schönes dazu einfällt.
Herzlichst, Daniela