Holy Sh*it – 5 Tipps für eine bessere Verdauung

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Holy Sh*it – 5 Tipps für eine bessere Verdauung

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Manche lesen den Kaffeesatz, um Hinweise für ihr Leben zu finden. Wir im Ayurveda schauen ganz nüchtern in die Kloschüssel und ziehen daraus unsere Schlüsse.

Klingt vielleicht gewagt, aber ehrlich gesagt verrät uns kaum etwas so viel über unsere Gesundheit wie das, was am Ende rauskommt. Im Ayurveda gilt die Verdauung als zentraler Gradmesser. Sie zeigt uns, ob der gesamte Stoffwechsel rund läuft oder aus dem Takt geraten ist.

Wenn ich bei meinen Kursteilnehmer*innen nachfrage: Was sind deine grössten Herausforderungen? Dann lauten die Antworten grösstenteils: „Blähbauch, Verstopfung, unregelmässiger Stuhlgang, Heisshunger“ oder „bei der kleinsten Veränderung im Alltag rebelliert die Verdauung sofort“.

Die Ursachen sind immer sehr individuell, aber mit diesen fünf Tipps möchte ich dir heute schon eine richtig gute Grundlage mit an die Hand geben.

5 Tipps für eine bessere Verdauung, damit’s endlich wieder flutscht

1. Entspannt essen = besser verdauen

Im Ayurveda geht es nicht nur darum, WAS wir essen, sondern auch WIE. Denn wer gestresst vor dem Computer sitzt und nebenbei sein Mittagessen runterschlingt, der kann die Nährstoffe nicht richtig im Körper aufnehmen.

Nimm dir deshalb vor jeder Mahlzeit einen Moment bewusst Zeit. Atme tief in den Bauchraum, das aktiviert das parasympathische Nervensystem und signalisiert dem Körper: „Jetzt kommt Nahrung, mach dich bereit!“

«Drink your food and eat your drinks!»

Langes Kauen ist ein echter Game-Changer. Am besten kaust du jeden Bissen so lange, bis eine Suppe im Mund entsteht. Sogar Suppen und Smoothies sollten gekaut werden, um den Speichelfluss anzuregen. Der Speichel enthält Enzyme, die schon im Mund die Verdauung starten.

Deine Verdauung beginnt bereits im Mund

Ausserdem dauert es rund 20 Minuten, bis der Magen dem Hirn das Signal „Ich bin satt“ sendet. Wer langsam isst, beugt Heisshunger-Attacken vor und unterstützt die Verdauung effektiv. Grosse, unzureichend gekaute Bissen sind für den Magen mühsam zu verarbeiten, und mit ein Grund für Blähungen oder Völlegefühl.

2. Mit dem Sonnenverlauf essen

Unsere Verdauung arbeitet genauso zyklisch wie die Natur, sie folgt dem Rhythmus der Sonne. Genau deshalb macht es einen riesigen Unterschied, WANN du WAS isst.

So isst du im Einklang mit deinem Verdauungsfeuer:

Morgens, wenn der Stoffwechsel erst noch in die Gänge kommt, sollte deine erste Mahlzeit möglichst leicht und warm sein, z.B. ein leichter Getreidebrei oder gedünstete Früchte. Der Körper braucht jetzt sanfte Starthilfe, keine schwere Belastung.

Mittags steht die Sonne am Zenit, und auch deine Verdauungskraft ist jetzt in Höchstform. Das ist der perfekte Zeitpunkt für die Hauptmahlzeit des Tages. Hier darf’s auch mal reichhaltiger sein und auch Rohkost mit am Teller.

Abends, wenn die Sonne untergeht, sinkt auch dein Verdauungsfeuer. Jetzt sind leichte Suppen, gedünstetes Gemüse mit Süsskartoffeln, Reis oder andere Getreidesorten angesagt. Gekochte Speisen, die dein Körper ohne allzugrosse Anstrengung verarbeiten kann.

Wenn du gegen diesen natürlichen Rhythmus isst, zum Beispiel abends noch eine deftige Mahlzeit, dann muss dein Körper nachts hart arbeiten, anstatt zu regenerieren. Und genau das merkst du am nächsten Morgen: Du fühlst dich schwer, müde oder bist einfach nicht erholt.

3. Auf die Kombi kommt’s an

Es ist nicht nur wichtig, WAS du isst, sondern auch in welcher KOMBINATION. Denn manche Lebensmittel zusammen sind für den Stoffwechsel richtig schwer verdaulich, selbst wenn die einzelnen Zutaten an sich gesund sind.

Im Ayurveda geht’s darum, dass verschiedene Lebensmittel unterschiedlich schnell verdaut werden und teilweise auch unterschiedliche Verdauungsenzyme brauchen. Wenn du nun Dinge kombinierst, die nicht zusammenpassen, muss der Körper härter arbeiten, oder die Nahrung wird nicht vollständig verwertet.

No-Go-Kombis im Ayurveda sind z.B:

    • Frische Früchte werden schneller verdaut und sollten immer alleine gegessen werden, am besten eine Stunde vor oder nach einer Mahlzeit.
    • Joghurt mit frischen Früchten: der Klassiker im Müsli wird im Ayurveda nicht gern gesehen und gilt als schwer verdaulich.
    • Verschiedene Proteinquellen gleichzeitig: also kein Ei mit Fisch oder Milch. Beschränke dich bei einer Mahlzeit am besten auf eine Eiweissquelle.
    • Milch mit Banane: eine weitere klassische Kombi, die im Ayurveda als schwer verdaulich gilt. Mango passt hingegen zu Milch.
    • Kaltes und Warmes gleichzeitig verwirrt das Verdauungsfeuer.

Besonders wichtig sind diese Regeln für Menschen mit geschwächter Verdauung, Hautproblemen oder Allergien.

Die gute Nachricht: Gewürze helfen!

Gewürze können die negativen Auswirkungen ungünstiger Kombinationen reduzieren. Sie regen den Stoffwechsel an und dienen sozusagen als Bindeglied zwischen den verschiedenen Inhaltsstoffen (siehe nächster Punkt). Selbst in kleinen Mengen können sie dazu beitragen, die Intelligenz deiner Verdauung wieder zu erwecken.

4. Mach deine Speisen bekömmlicher

Es gibt ein paar einfache Tricks, wie du Lebensmittel für deinen Körper leichter verdaulich machen kannst.

Trick 1: Spice it up!

Gewürze und Kräuter sind nicht nur Geschmackssache, ihre Heilkraft verzaubert jedes Gericht. Durch die richtige Zugabe werden Lebensmittel deutlich bekömmlicher und das Verdauungsfeuer unterstütz.

Ein paar Beispiele:

    • Nelken im Reis verhindern Gasbildung
    • Kardamom unterstützt die Proteinverdauung
    • Kreuzkümmel/Cumin regt die Produktion der Verdauungsenzyme an und reguliert die Darmtätigkeit

Mit Gewürzen kannst du noch viel mehr bewirken: Blähungen vertreiben, das Blut reinigen, den Geist beruhigen oder den Menstruationszyklus regulieren. (siehe z.B.  KKF-Tee)

Trick 2: Kochen bzw. Erhitzen

Pflanzenzellen haben eine harte Zellwand, die durch Kochen weicher wird, dadurch kann der Körper die Nährstoffe viel besser aufnehmen. Aber Achtung: Zu kurz gekocht, zu lange gekocht oder ohne Gewürze gekocht, auch das kann sich negativ auf die Verdauung auswirken.

Trick 3: Einweichen

Manche Lebensmittel werden durch Einweichen bekömmlicher. Bei Hülsenfrüchten wie Linsen, Kichererbsen oder getrockneten Bohnen ist das bekannt und unumgänglich. Aber auch Nüsse, Mandeln oder Trockenfrüchte werden im Ayurveda gerne für mehrere Stunden gewässert, bevor sie gegessen werden.

5. Bauchmassage & Wärme: eine sanfte Verdauungshilfe

Manchmal braucht deine Verdauung nicht nur die richtige Nahrung, sondern auch ein bisschen äussere Unterstützung. Und genau da kommen Bauchmassage und Wärme ins Spiel.

Die Kraft der Bauchmassage

Wusstest du, dass der Darm von Babys nach der Geburt etwa drei Monate braucht, um sich an die Verdauung von Muttermilch zu gewöhnen? Deshalb leiden Babys oft unter Koliken. Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn hilft.

Das funktioniert natürlich auch bei Erwachsenen. Durch die Massage des Verdauungstrakts werden festsitzende Nahrungsreste gelöst und ausgeschieden, ausserdem werden die Verdauungssäfte stimuliert.

Hast du Bauchschmerzen oder Blähungen? Dann leg dich hin, entspann dich und streichle mit den Fingerspitzen über deinen Bauch, so wie eine Katze ihre Pfoten knetet. Du kannst dafür auch etwas leicht erwärmtes Öl verwenden, das verstärkt die wohltuende Wirkung. Massiere im Uhrzeigersinn, denn das ist die Richtung, in die dein Darm die Nahrung transportiert.

Wärme kann Wunder wirken.

Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch entspannt die Muskulatur, fördert die Durchblutung und unterstützt die Verdauung sanft von aussen.

„To eat is human, but to digest is divine.“

Dieses ayurvedische Sprichwort bringt die Komplexität des Verdauungsvorgangs wunderbar auf den Punkt. Essen kann jeder, aber die Nahrung richtig zu verdauen und in Energie umzuwandeln, das ist die wahre Kunst.

Deine Verdauung als Schlüssel zu mehr Wohlbefinden

Ein regelmässiger und problemloser Stuhlgang ist kein Zufall, es ist das Ergebnis davon, wie du isst, was du kombinierst, wie achtsam du mit deinem Körper umgehst und mit welcher Konstitution dich Mutter Natur ausgestattet hat. Diese fünf Tipps sind ein guter Anfang, um deine Verdauung wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wenn du noch tiefer eintauchen möchtest und lernen willst, wie du Ayurveda ganz praktisch in deinen Alltag integrierst, mit alltagstauglichen Rezepten, die der ganzen Familie schmecken und ohne komplizierte Regeln dann komm zu einem Ayurfood Koch-Workshop oder setzte dich auf die Warteliste für das 6-Wochen Online-Programm AYURVEDA BLISS. Damit verstehst du nicht nur die Zusammenhänge, sondern spürst die Veränderungen in deinem Körper: mehr Energie, weniger Heisshunger, eine gesunde Verdauung und ein Körpergefühl, das sich einfach leicht und vital anfühlt.

Ich freue mich, wenn ich dich auf deinem Weg begleiten darf!

Daniela

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