Die Idee für dieses schmackhafte Popcorn stammt aus einem Ayurveda-Kurs den ich vor einigen Jahren in Pune (Indien) besucht habe. Unter dem Motto „Food as Medicine“ wurden zu den jeweiligen körperlichen Störungen passende Rezepte, Gewürze und Heilmittel präsentiert. Zum Thema Kapha-Störung und u.a. Fettleibigkeit gab’s würzige Getreide-Pops aus Hirse, sehr ähnlich dem Mais-Popcorn. Das Rezept ist mir gut in Erinnerung geblieben denn ich fand es eine glänzende Idee für eine leckere und doch gesunde Knabberei. Sowohl Mais als auch Hirse werden im Ayurveda bei einem Kapha-Überschuss empfohlen denn beide Getreidearten sind leicht und trocken.
Bei diesem selbstgemachten spicy Popcorn darf auch der etwas fülligere Kapha-Typ zulangen. Und warum das Popcorn gerade zum Wechsel der Jahreszeiten empfehlenswert ist, das erfährst du weiter unten im Blogpost.
Was ist Kapha und was hilft bei einem Kapha-Überschuss?
Im Ayurveda gibt es die drei Haupt-Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch trägt Anteile von allen drei Doshas in sich, jedoch in unterschiedlicher Gewichtung und Zusammenstellung. Mehr dazu findest du unter Ayurveda Basics. Kapha besteht aus den zwei Elementen Wasser und Erde, und kann u.a. mit den Eigenschaften schwer, kalt, unbeweglich, schleimig und weich beschrieben werden.
Menschen mit einem hohen Kapha-Anteil haben meist einen starken oder muskulösen Körperbau, oft breite Schultern und sind eher füllig oder haben runde weiche Formen. Volles, kräftiges Haar, eine samtig weiche Haut sowie ausdrucksvolle Augen sind weitere äusserliche Merkmale. Im Wesen ist der Kapha-Typ sehr ausgeglichen und beständig, er ist ein friedvoller und gemütlicher Freund der ein gewisses Mass an Sicherheit schätzt und seine Routine liebt. Der Stoffwechsel eines typischen Kapha-Menschen arbeitet eher langsam und träge, deshalb neigt er auch zu Übergewicht, Verschleimungen oder Wasseransammlungen im Körper.
Generell wird in der ayurvedischen Ernährungslehre geraten um ein überhöhtes Dosha mit den gegensätzliche Eigenschaften zu harmonisieren. Bei einem überhöhten Kapha sollten dann folgende Qualitäten bevorzugt werden: leicht, warm/erhitzend, trocken und die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und zusammenziehend. (Weitere Tips dazu findest du unter Ayurveda Basics – Empfehlungen für Vata, Pitta und Kapha).
Mais, Hirse und auch Gerste zählen zu den trockenen Getreidesorten und sind für Kapha-Menschen vorteilhaft. Ein selbstgemachtes „spicy Popcorn“ aus gelben Maiskörnern, angereichert mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Cumin, Chili und Curry bringt den trägen Stoffwechsel in Schuss, ist leicht zu verdauen und wirkt durch seine trockenen Qualitäten ausgleichend auf den Körper.
Zu welcher Jahreszeit sind wir anfällig für eine Kapha-Störung?
Aus der Sicht des Ayurveda ziehen die Jahreszeiten durch die Natur und auch durch uns Menschen hindurch – d.h. die äusseren klimabedingten Qualitäten beeinflussen unseren Zustand und bewirken auf der Dosha-Ebene von Vata, Pitta und Kapha eine Veränderung.
Während der kalten Jahreszeit bevorzugen wir naturgemäss die etwas schwerere Kost und können diese auch besser vertragen. Der Körper baut Reserven auf, er benötigt eine Art Schutzmantel gegen die winterliche Kälte und das raue Klima. Mit dem Ende des Winters führt dies häufig zu einer Ansammlung oder auch einem Überschuss vom Kapha-Dosha im Körper, vergleichbar mit einer Anhäufung von Eis und Schneemassen in der Natur. Körperlich äussert sich dieses Ungleichgewicht oft in Erkältungskrankheiten, der typischen Frühjahrsmüdigkeit oder anderen Schwächezuständen wie z.B. einer überhöhten Anfälligkeit für Allergien.
Wenn in der Natur die Schneeschmelze einsetzt und ein Übermass an Wasser zum Abrinnen gebracht wird, dann sollten auch wir auf körperlicher Ebene die überschüssigen Lasten des Winters loswerden und uns davon befreien. Deshalb ist der Frühling die ideale Zeit für eine Anti-Kapha-Diät in Form von reinigenden Körpertherapien, Entschlackungstagen, einer Detox-Kur oder einem bewussten Rückzug oder Verzicht. Mehr zu diesem Thema erfährst du auch hier im Blog oder in meinen Koch-Workshops.