„Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!“
Dieser Rat von Hippokrates von Kos passt ausgezeichnet zum Gerstensalat, den ich gerne zum Sommerbeginn vorstellen möchte. Das Gericht ist sättigend und gleichzeitig heilsam.
Die Rezept-Inspiration stammt aus einem meiner vielen Lieblings-Kochbücher: „JERUSALEM – Das Kochbuch“, von Ottolenghi & Tamimi. Doch in seinem ‚Petersiliensalat mit Gerste’ wird solch eine riesige Menge an Petersilie verarbeitet, das war für meine „Snack Challenge“ nicht machbar.
Meine “Snack-Challenge”: Die treuen Blog-Leser wissen, dass ich den WISDOM DAY Zürich mit Bernd Kolb unterstütze. Voller Euphorie und relativ unbedacht habe ich bei der Planung des Events zugesagt, dass ich mich um die Verpflegung der Teilnehmer kümmern werde. Zu spät realisierte ich, dass es bei einem ausgebuchten Event tatsächlich so viele hungrige Mäuler zu stopfen gilt. Zudem ist unsere Location, die Seeschau in Erlenbach, zwar wunderschön und bietet allen Komfort den man sich für solch einen Tag wünschen kann, eine wirkliche Küche hat’s jedoch nicht. Also musste ich mir eine Art gesundes Take-Away-Gericht überlegen. Es sollte leicht und gleichzeitig nahrhaft sein, leicht zu transportieren und ganz wichtig: den mind und die Nerven beruhigen.
Um dem meditativen Prozess mehr Raum zu geben ist Rückzug und Stille ganz wichtig.
Auch die Ernährung spielt dabei eine grosse Rolle – schweres Essen oder intensive Reize würden Körper und Geist zu sehr ablenken. Obwohl wir nur in Stille dasassen und den Worten von Bernd Kolb lauschten, war es eine extrem anstrengende Übung um in ständiger Präsenz anwesend zu sein. Und auch das viele Denken, das wir ja aufgeben und loslassen sollen, macht hungrig.
Zu den Zutaten: Gerste, stärkt die Nerven
Gerste wirkt kühlend und ist relativ leicht verdaubar, das Gericht passt ideal in den Sommer. Gerste ist eine wertvolle pflanzliche Eiweissquelle und reich an Antioxidantien. Dank des hohen Nährwertgehalts sättigt Gerste nachhaltig. Sie ist bekömmlicher als Weizen da sie deutlich weniger Gluten enthält.
In der Ayurveda-Ernährungslehre ist Gerste ein leichtes Getreide, es reduziert Kapha (bestehen aus den Elementen Wasser und Erde) im Körper und ist gut zum entschlacken oder fasten. Wer an einer akuten Verstopfung oder an Trockenheit im Darm leidet, der sollte den regelmässigen Konsum von Gerste meiden, denn sie kann den Zustand verschlimmern.
Gerste ist sehr magenfreundlich und stärkt die Bauchspeicheldrüse. Ähnlich dem Haferbrei wirkt sie beruhigend auf die Magenschleimhaut und auch auf das Nervensystem. In Asien wird bei akuten Magenschmerzen und auch gegen Magengeschwür eine Art Gerstentee getrunken.
Gerste ist ein heimisches Getreide und ein sehr vielfältiges Lebensmittel, im Blog findest du u.a. mein Rezept vom Gerösteten Blumenkohl mit Gerste.
Staudensellerie
Schmeckt mild nach Sellerie und hat durch seinen hohen Wassergehalt eine frische, saftige Konsistenz und macht den Salat schön knackig. Die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe tun dem Magen gut und die Verdauungssäfte werden aktiviert.
Yogi Bhajan empfiehlt im Frühling eine Sellerie-Saftkur, sie ist anscheinend extrem tonisierend für die Nerven und stärkt das Herz. Ich hab’s noch nicht probiert.
Minze
Minze ist wegen seiner kühlenden Wirkung im Sommer sehr beliebt. Auf den Geist wirkt Minze klärend und erfrischend und hat auch eine beruhigende Wirkung. Minze kann Verspannungen lösen uns ist nach der yogischen Einteilung der gunas, von sattvischer Natur.
Ich wünsche Dir einen wunderbaren Sommer! Geniesse das viele Licht, die kühlenden Wälder und Seen, und alle bunten Zutaten und Schätze die wir jetzt am Markt finden oder selbst pflücken dürfen. Gruss von Herzen, Daniela