Der Winter ist die Jahreszeit in der wir nahrhaftes und kräftigendes Essen am besten vertragen. Mit der äusseren Kälte verlangt unser Körper nach einer wärmenden und gehaltvollen Kost. Trotzdem sollten wir es nicht übertreiben und stets auf eine weise Auswahl der Zutaten achten. Eintöpfe aus Bohnen und Hülsenfrüchten oder erdnahe Gemüsesorten sind dabei eine gute Wahl. Ebenso natürlich alle kräftigenden Suppen und Brühen die uns von innen wärmen.
Diese nahrhafte Koste muss überhaupt nicht in Konflikt stehen mit dem vielverbreiteten Neujahrs-Vorsatz, um Gewicht zu verlieren oder seinem Körper etwas Gutes zu tun – ganz im Gegenteil. Wer langfristig Gewicht reduzieren möchte, für den ist es aus ayurvedischer Sicht besonders wichtig, um ein Bewusstsein für die wechselnden Energien der Tages- und Jahreszeiten zu entwickeln. Im Winter sind Abmagerungs- und Fastenkuren nicht angebracht – sie würden das bereits vorherrschende Vata noch mehr erhöhen. Zudem gibt der Körper die gespeicherten Reserven im Winter gar nicht gerne ab. Der Körper benötigt im Winter viel Energie und Stabilität. Deutlich effektiver ist es, wenn man sich noch bis zum Frühlingserwachen geduldet, denn dann schmelzen Fettpolster, Schlacken und was man sonst noch alles loswerden möchte, viel leichter dahin.
Obwohl der Jahreswechsel den natürlichen Zauber eines Neubeginns in sich trägt, sollte man sich mit dem Tatendrang und Neustart von Projekten noch etwas zurückhalten. Ein Blick in die Natur verrät es uns – dort herrscht Winterschlaf. Ganz ganz langsam und gemächlich kehrt hier und da wieder Lebenskraft und -Saft in die Pflanzenwelt zurück.
Für uns gilt es in der langen und kalten Jahreszeit ein gesunde Kapha zu pflegen. Für die Praxis bedeutet das: Probier’s mal mit Gemütlichkeit, und geh alles etwas langsamer an!
Der berufliche Alltag ist sehr oft von einer leistungsorientierten Pitta- und wechselhaften Vata-Energie dominiert. Wir leben in einer enorm schnellen Zeit, mit permanenten Veränderungen und zahlreichen Unsicherheiten (Vata). Der Druck erfolgreich zu sein ist enorm hoch (Pitta) und sehr oft nimmt man sich nicht ausreichend Zeit für regenerierende Erholungspausen. Das sorgt für ein Übermass an Pitta und Vata. Wenn man hier nicht bewusst die Bremse zieht oder gegensteuert dann können Folgen drohen wie z.B. Erschöpfung, Nervenschwäche, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, allgemeine Immunschwäche oder anderen Zivilisationskrankheiten.
Kapha setzt sich aus den beiden Elementen Erde und Wasser zusammen, es ist ein langsames und aufbauendes Prinzip.
In einer steten und methodischen Langsamkeit (Kapha) liegt ein enormes Kraftpotential. Wer mit seinen Energien weise zu haushalten weiss, der wird für die nächste Krise genügend Reserven haben und sich nicht so schnell aus der Bahn reissen lassen. Lebensfreude und eine gestärkte Immunität lassen eine innere Kraftquelle entstehen, aus der man langfristig schöpfen kann und trotzdem seine Ziele und Visionen erreichen wird – vielleicht nicht auf der Überholspur, aber in kleinen und steten «Kapha-Schritten».
Um diese innere Stabilität aufrecht zu erhalten sind wohltuende Gewohnheiten im Alltag äusserst wichtig. Wir wollen Routinen pflegen, die uns immer wieder an die Langsamkeit erinnern und in diese Ausrichtung zurückholen. Eine regelmässige Meditationspraxis könnte z.B. solch eine Routine sein – und auch hier bewährt sich das Kapha-Prinzip – d.h. in kleinen, aber steten Schritten. Du musst nicht von einem Tag auf den anderen zum Meditations-Guru werden, viel wichtiger ist es, um eine Regelmässigkeit deiner Praxis zu etablieren. Manche Leute schwören auch aufs «Journaling», eine Art von Reflektion in Form von Tagebuchschreiben. Was auch immer deine Praxis ist – sie muss für dich stimmig sein, und nur für dich.
Auch das Thema Schlaf gehört zu diesen wertvollen Kraftquellen aus denen wir langfristig schöpfen. Ein guter und tiefer Schlaf (Kapha) ist äusserst wichtig für die Zellregeneration und für die Stärkung der Abwehrkräfte. Vor allem im Winter sollte es uns etwas früher ins Nest ziehen – damit man am nächsten Morgen ausgeruht und in Ruhe sein warmes Frühstück geniessen kann. Und weil ich so gerne über Essen rede bzw. schreibe – diese Langsamkeit sollten wir auch zu Tisch pflegen, d.h. entspannt und in Ruhe jeden Bissen geniessen, nach dem Motto: gut gekaut ist halb verdaut.
Nüsse, Samen und Trockenfrüchte, gute Fette (Ghee, hochwertig Öle), sind eine ideale Ergänzung für einen gesunden Stoffwechsel neben Gewürze wie Zimt, Nelke, Süssholz, Hing, Ajwein, Thymian, Muskat oder frischem Ingwer.
Der Duft des Frühlings wird bald kommen – und wenn die ersten Knospen und Blüten ihre Köpfe aus dem Gras strecken, dann ist es wieder Zeit für Aktivität, Durchsetzungskraft und Bewegung.
Bis dahin übe ich mich weiter in Langsamkeit, Ruhe und Gelassenheit – und so gemütlich das auch klingen mag – für einen unternehmenslustigen und feurigen Pitta/Vata-Menschen wie ich es bin, fühlt sich dieses Vorhaben an manchen Tagen fast wie Schwerstarbeit an.
Freust du dich auch schon auf den Frühling?
Herzgruss, Daniela
Dankendir Herz – lich für das super Gericht
Liebe Silvia – sehr gerne, es freut mich immer wenn’s gelesen und gekocht wird.
Wunderbar, grad was ich brauchen kann!
Danke fürs Feedback – das freut mich wenn’s dir grad reinpasst.
Liebe Daniela, ich danke dir hier stellvertretend für alle deine wundervollen Rezepte, die du so liebevoll mit uns teilst. Jedes einzelne der Gerichte trifft zu hundert Prozent meinen Geschmack und zaubert mir damit täglich puren… Read more »
Vielen lieben Dank für diese netten Worte, liebe Yana! Es freut mich sehr dass meine Rezepte Anklang finden. Herzlichst, Daniela